Diplom-Sozialwissenschaftler Dr. des. Torben Ehlers
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(1) Aktuelle Beiträge zur Migrationspolitik:



Die neueste Ausgabe des Journals für Entwicklungspolitik thematisiert einen migrationspolitischen Ansatz, der seit mehr als zwei Jahrzehnten existiert und doch von höchster Aktualität ist. Am 31. Mai 2017 fand die Präsentation von Migrationsmanagement: Praktiken, Intentionen, Interventionen mit anschließender Diskussionsrunde statt.                      

Migrationsmanagement – Was ist das?

Die AutorInnen beschäftigen sich in ihren Beiträgen kritisch mit Themenfeldern rund um „Migrationsmanagement“. Gemeint ist damit eine Idee, die Migration nicht nur als natürlichen und steuerbaren Prozess, sondern auch als optimierbar sieht. Institutionen wie die Europäische Union, aber auch einzelne PolitikerInnen propagieren einen „triple win“, also einen Gewinn sowohl für Herkunfts- und Aufnahmeländer als auch für migrierende Personen. Unhinterfragt blieben dabei meist jedoch Machtasymmetrien, Differenzierungen, Kategorisierungen und Ausschlüsse. Durch den neoliberalen Nützlichkeitsdiskurs wird der Begriff „Migrationsmanagement“, der Anfang der 1990er-Jahre noch negativ besetzt war, heutzutage von Eliten als unhinterfragt objektives Konzept verbreitet. Die AutorInnen der Ausgabe kritisieren, dass Migration dadurch zum einen als technokratische, „unpolitische“ Angelegenheit angesehen wird und zum anderen anfallende Probleme in diesem Bereich nur dem „Missmanagement“ zugeschrieben werden.

Unterschiedliche Zugänge.

Die Artikel im Heft zeigen die große Breite an Zugängen zu diesem komplexen Thema auf. Die bei der Präsentation anwesende Schwerpunktredaktion machte deutlich, dass einerseits große Heterogenität bei den betroffenen AkteurInnen besteht und andererseits auch etliche Bereiche der Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft davon betroffen sind. So teilte Alev Korun (Abg.z.NR) zu Beginn der Veranstaltung parlamentarische Diskurse zu Migrationsmanagement mit dem Publikum. Darauf folgend stellten die AutorInnen der Schwerpunktredaktion ihre Texte aus dem Journal vor.


(2) Ein Referenzwerk über einen der Mitbegründer der "Cultural Studies":



Roman Horak, Ingo Pohn-Lauggas, Monika Seidl (Hg.)

Über Raymond Williams. Annäherungen. Positionen. Ausblicke

Argument Sonderband 314

Raymond Williams (1921–1988) gilt zu Recht als einer der Gründungsväter der Cultural Studies, sein Einfluss bei der Herausbildung dieser transdisziplinären Disziplin ist nicht zu unterschätzen. Sein Werk hat der Debatte über Kultur im internationalen Kontext zahlreiche Impulse gegeben. Die hiesigen Kultur-, Medien- und Sozialwissenschaften beziehen sich zunehmend auf die Arbeiten von Stuart Hall, Lawrence Grossberg oder Norman Denzin, die mittlerweile ins Deutsche übersetzt sind und sich alle auf Raymond Williams rückbeziehen. Die Rezeption dieser Texte in Deutschland, Österreich und der Schweiz lenkt das Augenmerk verstärkt auch auf Raymond Williams. Er ist in der deutschen Debatte also präsent, allerdings meist nur im Zusammenhang mit den wissenschaftsgeschichtlichen Wurzeln der Cultural Studies – dann jedoch fehlt er niemals.
Dieses Buch hat zum Ziel, Leben und Werk des bedeutenden Kulturtheoretikers im deutschsprachigen Kontext bekannter zu machen. Das so entstehende Referenzwerk lädt zur tiefergehenden Beschäftigung mit dem Mitgründer der Cultural Studies ein.

Mit Beiträgen von Georgiana Banita, Udo Göttlich, Paul Gilroy, Lawrence Grossberg, John Higgins, Marie Hologa, Cyprian Piskurek, Wolfgang Karrer, Gustav Klaus, Ingo Lauggas, Wolfgang Maderthaner, Barbara Maly, Oliver Marchart, Anette Pankratz, Klaus Puhl, Carsten Winter, Rainer Winter, Ingrid von Rosenberg.



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  Stand: September 2017  
 
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